Homöopathie Ausbildung & Kosten im Überblick
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Die Medizin ist im Wandel: Denn die Medikamente der klassischen Schulmedizin bekämpfen häufig nur einzelne Krankheitssymptome, ohne den Menschen als Ganzes in den Blick zu nehmen. Zugleich rufen herkömmliche Medikamente neben der eigentlichen, beabsichtigen Wirkung sehr oft unerwünschte Nebenwirkungen hervor, die für die Patienten zur großen Qual werden können. Immer mehr Menschen suchen daher nach alternativen Behandlungsformen.
Vor allem homöopathische Medikamente werden verstärkt nachgefragt: denn einerseits hat sich die gute Verträglichkeit der Homöopathie längst herumgesprochen, zum anderen bleiben die Nebenwirkungen gering. Um homöopathische Medikamente richtig einsetzen zu können, ist jedoch eine gute Ausbildung unbedingt notwendig.
Ärzte und Heilpraktiker können sich mit der Ausbildung im Fachbereich der Homöopathie weiterbilden und ihren Patienten neue Therapieformen anbieten. Im wachsenden Wettbewerb auf dem Gesundheitsmarkt kann die Ausbildung in der Homöopathie ein wichtiger Pluspunkt sein.
Aber auch angestellte Ärzte und Heilpraktiker, Therapeuten aller Art, Krankenschwestern und Pflegekräfte könne von der Ausbildung profitieren. Denn so können sie sich weiterbilden und für höhere Aufgaben mit einem besseren Verdienst qualifizieren.
Wie wird man Homöopath?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Formen, sich mit dem spannenden Feld der Homöopathie auseinanderzusetzen. Einerseits kann Homöopathie Bestandteil der Ausbildung zum Heilpraktiker sein (Artikel: Unterschied Homöopath und Heilpraktiker) – etwa bei der Studiengemeinschaft Darmstadt oder beim Bildungswerk für therapeutische Berufe, beide sehr zu empfehlen!
Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Weiterbildungskurse im Fachbereich der Homöopathie. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da der Abschluss des Homöopathen kein staatlich anerkannter Abschluss ist.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Homöopathen
Zur abschließenden Prüfung am Gesundheitsamt, sofern man seine Ausbildung zum Heilpraktiker absolvieren möchte, ist mindestens ein Hauptschulabschluss nachzuweisen. Das Mindestalter beträgt 25 Jahre, zudem darf es keinen negativen Eintrag in das polizeiliche Führungszeugnis geben. Die körperliche und geistige Gesundheit ist ebenfalls nachzuweisen. Nach bestandener Prüfung darf die Berufsbezeichnung Heilpraktiker geführt werden.
Qualität, Kosten und Dauer der Homöopathen Ausbildung
In Deutschland gibt es viele Schulen und Fortbildungsinstitute, die Fortbildungen im Bereich der Homöopathie anbieten. Da es, wie bereits oben erwähnt, keinen gesetzlich geregelten Lehrplan gibt, unterschieden sich die einzelnen Angebote in Form, Dauer, Inhalten und Kosten teilweise erheblich.
Ein teurer Preis muss dabei nicht unbedingt ein Zeichen für Qualität sein. Es gibt einige schwarze Schafe unter den Fortbildungseinrichtungen, die ihre Kurse so konzipieren, dass vor allem ein Ziel erreicht wird: der maximale Gewinn für den Anbieter. Die Qualität der Ausbildung bleibt dabei allzu oft auf der Strecke.
Zwei seriöse Alternativen für die Ausbildung
Aber es gibt Alternativen: Die Studiengemeinschaft Darmstadt und das Bildungswerk für therapeutische Berufe sind zwei Fernschulen, die eng mit den einschlägigen Fachverbänden zusammenarbeiten. So gelingt es, die Fachkompetenz anerkannter Homöopathen für die Ausbildung an diesen Schulen zu nutzen.
Doch nicht nur die Qualität der Ausbildung erweist sich als großes Plus. Zugleich eröffnen die Schulen den Schüler die Möglichkeit, die Homöopathie-Ausbildung größtenteils berufsbegleitend zu absolvieren; das heißt, die Schüler können anhand der sorgfältig zusammengestellten Lernmaterialien lernen und studieren, wann und wo sie wollen.
In der Regel ist die Ausbildung für eine Dauer von 9 Monaten konzipiert. Wer schneller lernen möchte, kann schneller zum Abschluss gelangen. Wer indes mehr Zeit benötigt, kann die Ausbildungszeit verlängern. Die Kosten belaufen sich auf ca. 130 € im Monat.
Lehrgang | Kosten | Anbieter |
---|---|---|
Praktische Homöopathie | 1.135 € | |
Klassische Veterinärhomöopathie | 1.968 € | |
Praktische Homöopathie | 1.134 € | |
Praktische Homöopathie | 1.134 € |
Gibt es eine Homöopathen Ausbildung bei der IHK?
Nein und Ja. Die Antwort ist einfach und sorgt dennoch für Irritation. Denn viele Homöopathen werben für sich und ihre Dienstleistungen, indem sie sich selbst als Homöopath IHK bezeichnen. Dadurch wird der Eindruck erweckt, diese Homöopathen hätten eine Ausbildung bei der IHK nach dem Berufsbildungsgesetz absolviert. Tatsächlich gibt es diese Ausbildung bei der IHK überhaupt nicht.
Hinter der Bezeichnung verbirgt sich nicht weiter als ein Zertifikat, das bei der IHK kostenpflichtig erworben werden kann. Genaue Vorgaben zur Ausbildung gibt die IHK nicht vor. Dennoch bieten einige Bildungsträger spezielle Kurse an, die die Schüler darauf vorbereiten, das IHK-Zertifikat zu erlangen.
Die Qualität dieser Kurse lässt sich in der Regel nicht wirklich einschätzen, weil das Erlangen des Zertifikats einen deutlichen höheren Stellenwert bekommt, als das eigentliche Fachwissen, das für den angehenden Homöopathen jedoch unverzichtbar ist. Das Zertifikat der IHK bescheinigt also weder eine gute Ausbildung, noch besitzt es Aussagekraft über die Kompetenz des Homöopathen.
Alternativen zur IHK Ausbildung
Zwei Schulen die wie ich finde eine sehr gute Alternative zur IHK liefern, sind die SGD Darmstadt und das BTB Bildungswerk für therapeutische Berufe.
Beide Schulen arbeitet eng mit den einschlägigen Fachverbänden zusammen, die auf das Fachwissen von ausgewiesenen Experten der Homöopathie zurückgreifen können. Diese Experten haben ihr Wissen und ihre Erfahrung auch in die Erstellung der Lehrmaterialien eingebracht, sodass die Schüler unmittelbar davon profitieren.
Mehr zu den Weiterbildungen findet ihr auf den Webseiten der Schulen unter: www.btb.info/homoeopath-werden und www.sgd.de/homoeopathie-ausbildung
Was verdient man als Homöopath?
Pauschal lässt sich die Frage nach dem Verdienst eines Homöopathen nicht beantworten, denn hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle. Bei Ärzten und Heilpraktikern, die nur gelegentlich homöopathische Methoden einsetzen, bleibt der Verdienst durch Homöopathie verständlicherweise gering. Immer mehr Ärzte und Heilpraktiker entdecken aber die Möglichkeit, durch eine Spezialisierung auf die homöopathischen Behandlungsformen ihre Umsätze deutlich zu steigern.
Die wachsende Nachfrage nach alternativer Medizin lässt damit auch den Verdienst deutlich steigen. Wer also den Mut aufbringt, sich auf Homöopathie zu spezialisieren, blickt wirtschaftlich einer guten Zukunft entgegen. Ein Heilpraktiker, der sich in der eigenen Praxis vor allem der Homöopathie widmet, kann mit etwas Geschick nach Abzug aller Kosten bis zu 4000 € im Monat verdienen.
Menschen, die als Krankenpfleger, Ergotherapeuten oder Gesundheitsberater arbeiten, können mit der Ausbildung in der Homöopathie eine weitere Qualifikation erlangen. Das kann sich beim nächsten Gespräch mit dem Chef als gutes Argument für eine Gehaltserhöhung erweisen.